Russland: Sergey Lazarev „You are the only one“

Da ist er: Der russische Beitrag zum ESC 2016. Wie immer ist der Siegeswille des Landes ungebrochen und es wurden keine Kosten und Mühen gescheut, mit einem bekannten Popstar und einem aufwändig gestalteten Video eine Duftmarke zu setzen.

 

Sergej Lasarew – „You are the only one“
M: Dimitris Kontopoulos, Filipp Kirkorow; T: John Ballard, Ralph Charlie

Das sagen die beiden ESC-Schnacker

Christoph

Sergey singt schon, seit er 9 ist  und hat auch schon als Schüler viel Bühnenerfahrung sammeln können. 2001 war er in der russischen Boyband Smash! und konnte mit ihr auch in Asien Erfolge feiern. Der Song hat ein wenig viel Pathos und ist trotzdem schlimm glatt gebügelter Pop. Der Song macht einfach keinen Spaß und verbreitet eine miese Stimmung. Der Schluss will dann noch mal eine Schippe drauf legen und retten, was nicht mehr zu retten ist. Das Video ist übrigens eine billige Kopie von Mans “We are the heros” Performance vom letzten Jahr. Ich frage mich ganz ernsthaft, warum Russland überall Favorit ist! Der Song ist BS. Trotzdem: Finale

Daniela

WTF? Ehemaliger Boyband-Star in Russland mit großer Fanbase, der dort wohl regelmäßig die Topplätze der Charts inne hat. Nachdem er 2008 beim Vorentscheid gegen den späteren ESC-Sieger ausschied, wurde er dieses Mal intern nominiert. Er selbst sagt, ihn hätte der Song überzeugt. Nun, mich nicht. Ohne andere Songs von ihm gehört zu haben, vermute ich mal, “You´re my only one” hat das klassische “ich hab sonst tolle Songs, aber zum ESC geh ich mit der Ausschussware”. Das Video ist mittelschwer beeindruckend, wenn man weiß, wieviel technischer Aufwand dahinter steht. Ist wohl auch alles in einem Take aufgezeichnet worden. Aber auch wenn ich weiterhin der Meinung bin, dass 2015 in erster Linie die Performance gesiegt hat, trägt das Video allein nicht den Song.

Siegchancen gibt es wohl eher, weil der Herr auch in anderen Teilen der Welt bekannt ist, der Titel selbst ist eher hm. Gleich zu Beginn gibt es drei sehr unangenehme Wechsel, als würde man drei unterschiedliche Songs hören. Keine schönen Übergänge. Und dann wirds musikalischer Einheitsbrei. Der Sänger selbst besticht durch hohe körperliche Präsenz, aber nachdem er einmal wie Hartmut Engler von Pur in die Kamera schaute, bekomme ich diesen Vergleich nicht mehr aus dem Kopf. Wird ins Finale kommen, sicher. Mehr hoffentlich nicht. Aufrechtgehn.de feiert den Song gerade für all das, was ich kritiere und vermutet eine hohe Akzeptanz bei der Gay-Community.

 

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