Dieses Jahr wird es keinen Eurovision Song Contest geben. Covid19 hat uns alle fest im Griff und natürlich ist es die richtige Entscheidung das Event abzusagen.
ABER
Dank Studio-Link lassen wir Euch nicht im Regen stehen und machen weiter! Es wird auch dieses Jahr einen Songcheck geben!
Um es vorweg zu nehmen: Uns geht es noch gut. Natürlich haben wir auch Sorgen und Nöte, aber wir erfreuen uns (noch) guter Gesundheit. Also außer dem üblichen Wehwehchen.
Das Ende
Leider musste der Eurovision Song Contest 2020 abgesagt werden. Wir sind zu tiefst traurig darüber und versuchen mit den nächsten Episoden unseren Schmerz zu therapieren. Dazu kommt, dass wir wohl mit diesem Statement Abschied von einem der coolsten Menschen aus dem ESC Universum nehmen müssen. Jon Ola Sand, Executive Supervisor für den ESC bei der EBU, hört ja in diesen Tagen auf und übergibt an Martin Österdahl.
„It is with deep regret that we have to announce the cancellation of the Eurovision Song Contest 2020 in Rotterdam.“
Das klingt so einfach, aber da hängt natürlich eine Menge dran. Man hat es sich nicht leicht gemacht, da bin ich mir sehr sicher. In 64 Jahren ist diese Veranstaltung niemals ausgefallen. Und natürlich hat die EBU damit auch noch nicht auf alle Fragen die finalen Antworten. Deshalb wird darum gebeten, ihnen auch weiterhin ein wenig Luft zum Arbeiten zu lassen. Was man aber schon weiß, darüber können wir ja auch kurz informieren.
Fakt 1: Es wird ausfallen, nicht verschoben. Es wird also keinen Nachholtermin in 2020 geben. Finde mal einen neuen Termin, an dem alle Zeit haben. Und wie weit in die Zukunft soll man gehen? Niemand weiß, wie sich die Situation weiter entwickelt. Ob unser Reisefreiheit weiter eingeschränkt bleibt. Deshalb ist es auch Quatsch, zu fragen, ob die Veranstaltung einfach ohne Publikum stattfinden könnte – die Leute kommen ja einfach nicht ins Land rein. Außerdem wird eine spätere Veranstaltung auch bedeuten, dass für die Planung 2021 weniger Zeit bleibt.
Fakt 2: Es wird laut EBU keine irgendwie anders gestaltete Competition geben. Der ESC ist neben der monatelangen Vorbereitung in den einzelnen Ländern in erster Linie ein gut zweiwöchiges Happening für die Künstler:innen, für die Delegationsmitglieder und natürlich für die Fans. Es geht darum, zusammen zu sein, sich über Ländergrenzen hinweg kennenzulernen, gemeinsam Musik zu machen und am Ende in Konkurrenz, aber doch gemeinsam auf der großen Bühne zu stehen. Die drei Shows sind quasi nur die Spitze des Eisbergs.
Fakt 3: Ob Rotterdam im kommenden Jahr erneut Gastgeberin wird, wird noch miteinander diskutiert. Auch ein Datum für 2021 steht noch nicht fest.
Fakt 4: Was passiert mit den Künstler:innen und den Songs, die für den ESC 2020 ausgewählt wurden?
Für die Musiker:innen ist die Antwort einfach: Das entscheidet der nationale Fernsehsender. Wenn Schweden sagt: Scheiß auf Melodifestivalen als Auswahlgremium im kommenden Jahr, dann schicken sie eben wieder die Mamas, dann können sie das tun. Wir können auch wieder Ben Dolic schicken. Aber: Nicht mit demselben Song. Da ist die EBU aktuell sehr strikt: Die „Eurovision Song Contest Reference Group“, die alle Sendeanstalten repräsentiert, hat zugestimmt, dass die allgemeinen ESC-Regeln auch weiterhin gelten werden. D.h. Für eine Teilnahme am Wettbewerb 2021 dürfen die Songs erst ab dem 1. September 2020 veröffentlicht sein. Und das trifft natürlich auf keinen der aktuellen Songs zu.
Ein paar Länder haben bereits ihren Künstlerinnen zugesagt, dass sie wieder für ihr jeweiliges Land 2021 auftreten dürfen
Darunter:
Aserbaidschan ( https://eurovoix.com/2020/03/20/azerbaijan-samira-efendi-confirmed-as-eurovision-2021-representative/ )
Belgien, was mich sehr freut, weil ich ein riesen Hooverphonic Fan bin ( https://eurovoix.com/2020/03/20/belgium-hooverphonic-will-compete-at-eurovision-2021/ )
Bulgarien ( http://esctoday.com/179463/bulgaria-bnt-confirms-victoria-as-bulgarian-representative-for-esc-2021/ )
Georgien ( https://eurovoix.com/2020/03/19/georgia-tornike-kipiani-eurovision-2021/ )
Griechenland ( https://ogaegreece.com/archives/79130
https://wiwibloggs.com/2020/03/18/stefania-will-represent-greece-eurovision-2021-252174/252174/ )
Israel ( https://eurovoix.com/2020/03/22/israel-eden-alene-to-eurovision-2021/ )
Schweiz ( http://esctoday.com/179472/switzerland-srf-to-send-gjons-tears-to-eurovision-again-in-2021/ )
Spanien ( https://www.rtve.es/television/20200318/eurovision-cancelado-blas-canto-candidato-2021/2010322.shtml )
Ukraine ( https://tv.suspilne.media/news/channel/104297 )
Und die Niederlande ( https://eurovoix.com/2020/03/18/the-netherlands-jeangu-macrooy-eurovision-2021/ )
Quelle: https://eurovision.tv/official-ebu-statement-and-faq-eurovision-song-contest-2020-cancellation
https://de.wikipedia.org/wiki/Eurovision_Song_Contest_2021
Reaktionen
Ralf König kann es nicht fassen
Für mich, und danke an den Podcast Merci Cheri, der mir diesen Comic in meine Twittertimeline gespült hat, fasst Ralf König meine Gefühle für die Absage extrem gut zusammen. Den Link zu diesem Comic findet Ihr auf ESC Schnack Punkt DE.
Ralf König zur ESC Absage:
https://www.facebook.com/RalfKoenig/photos/a.148594388535254/2972573942803937/?type=3&theater
Hey Mama stay home
Dann hat das Sun Stroke Projekt eine neue Version ihres 2017 Beitrags “Hey Mama” aufgenommen und ein Covid19 Video gemacht. Super!
Sun Stroke Projekt – Epic Sax Guy – zu Covid 19
Dadi covert Fuego
Der Favorit des ESC 2020 aus Island, insgesamt wohl ein echt mega Typ, hat seine Fans gefragt, was er denn tun kann, jetzt wo der ESC abgesagt wurde, und er wurde aufgefordert von Eleni Fuego zu covern. Das Ergebnis ist Dadimäßig auf den Punkt!
Songcheck
Es stellt sich natürlich die Frage, warum machen wir eigentlich noch einen Songcheck, wenn doch alle Songs aus diesem Jahr nicht mehr antreten werden. Aber wir denken, dass das ganze erstens Spaß macht und zweitens Euch auch einen Blick auf alle Songs des Wettbewerbs bieten kann. Denn das haben die Künstlerinnen und die Lieder selbst verdient.
Daher gibt es jetzt neue Regeln: Wir fragen uns nicht mehr, ob der Beitrag es schafft ins Finale zu kommen, sondern ob er es in unsere Playlist schafft.
1. Halbfinale – Erste Hälfte
Australien
Montaigne – Don’t Break Me
M: Anthony Egizii, David Musumeci, Jessica Cerro; T: Anthony Egizii, Jessica Cerro
https://de.wikipedia.org/wiki/Montaigne_(S%C3%A4ngerin)
https://www.youtube.com/watch?v=gr-wWxu4974
Irland
Lesley Roy – Story of My Life
M/T: Lesley Roy, Robert Marvin, Catt Gravitt, Tom Shapiro
https://de.wikipedia.org/wiki/Lesley_Roy
https://www.iheart.com/podcast/256-pop-kitchen-53670927/
https://www.youtube.com/watch?v=HLgE0Ayl5Hc
Litauen
The Roop – On Fire
M: Vaidotas Valiukevičius, Robertas Baranauskas, Mantas Banišauskas; T: Vaidotas Valiukevičius
https://de.wikipedia.org/wiki/The_Roop
https://www.youtube.com/watch?v=1EAUxuuu1w8
https://www.youtube.com/watch?v=FxPm-Wz8qpY
Nordmazedonien
Vasil (Васил) – YOU
M: Nevena Neskoska; T: Nevena Neskoska, Kalina Neskoska, Alice Schroeder
https://de.wikipedia.org/wiki/Vasil_Garvanliev
https://www.youtube.com/watch?v=xPZumQQExQc
Russland
Little Big – Uno
M/T: Little Big
https://www.queer.de/detail.php?article_id=35727
Schweden
The Mamas – Move
M/T: Herman Gardarfve, Melanie Wehbe, Patrik Jean
https://de.wikipedia.org/wiki/The_Mamas
Slowenien
Ana Soklič – Voda
M: Ana Soklič, Bojan Simončič; T: Ana Soklič
https://de.wikipedia.org/wiki/Ana_Sokli%C4%8D
https://sl.wikipedia.org/wiki/Ana_Sokli%C4%8D
https://www.youtube.com/watch?v=weLeotNwexg
Weißrussland
VAL – Da vidna
M/T: Vladislav Pashkevich, Valery Grybusava, Nikita Naydenov
https://de.wikipedia.org/wiki/VAL_(Band)
https://www.youtube.com/watch?v=F0wfxz5zq04
Big 5 – Großbritannien
James Newman – My Last Breath
M/T: James Newman, Adam Argyle, Ed Drewett, Iain James
https://de.wikipedia.org/wiki/James_Newman_(S%C3%A4nger)
https://en.wikipedia.org/wiki/James_Newman_(musician)
https://www.youtube.com/watch?v=6iS-lV909T4
Huhu. Toll, dass es den Songcheck trotzdem gibt. Als Begründung hätte mir ein „Weil wir es können“ schon gereicht, aber Raum zu geben ist natürlich auch ein guter Grund.
Australien mag ich und ich finde den One Take sowie die Performance beim Vorentscheid eigentich ganz gut.
Irland klingt nach typischem ESC-Trash, aber nicht von der guten Sorte.
Litauen war in der Bubble sehr im Hype und ich kann nicht verstehen, wieso. Der Song ist sehr schnell vergessen und die Show finde ich albern. Außerdem: Punktabzug für den „Fire, Desire“-Reim.
Bei Mazedonien hatte ich nach dem letzten Jahr und den beiden letzten Beiträgen beim JESC starke Hoffnungen und wurde sehr Enttäuscht. An dem Lied ist nichts dran, was nicht nach 2 Sekunden schon wieder vergessen ist. Dazu kommt, dass ich permanent das Gefühl hatte, dass der Sänger mit der falschen Person tanzt und viel lieber den Barkeeper gehabt hätte. Für mich sieht der „Tanz“ eher nach flüchten und wegstoßen aus.
Russland ist auch ein nein. Das will lustig sein, aber ich finde das nicht lustig. Und wenn ich das ernst nehme, ist es ein schlechter Song. Hat mich stark an Gunther erinnert (Ding Dong Song oder diverse Vorentscheidungen).
Und mich stört dabei gar nicht die Homophobie. Das ist bei Russland gar nicht überraschend und außerdem hat man die Diskussion auch gefühlt jedes Jahr. Für mich steht der Beitrag im Vordergrund und der ist nicht gut.
Die Mamas sind echt sympathisch und eigentlich mussten sie ja das Melfest gewinnen, was mich trotzdem positiv überrascht hat, da es ein krasser Stilbruch ist im Vergleich zu den 5 Jahren davor. Irgendwie ironisch, dass ausgerechnet in dem Jahr, wo Schweden mal was anderes sendet, der ESC abgesagt wird.
Meine Favoriten waren sie jetzt nicht, ist aber seit Langem mal wieder ein Beitrag aus Schweden, der nicht schlecht ist.
Bei Slowenien muss ich sagen, dass das nach dem tollen Revamp mein Favorit in dem Jahr ist. Ihre Stimme ist stark, die Wasser-Geräusche gefallen mir und der Refrain packt mich emotional. Eine Perle, die zu wenig gewürdigt wird.
Weißrussland ist das Land, das mich in diesem Jahr am wenigsten interessiert hat. Ich vergesse immer wieder, dass das Lied existiert. Einmal gehört und seitdem nie wieder.
Das UK mag ich. Manche mögen den Refrain nicht, aber ich finde ihn stimmig und durch das „Breath“ erinnert man sich an den Song. Letzter wäre es nicht geworden und für dieses Land ist das ein hammer Song. (Danielas „Breath“-Gesang würde einen geilen Klingelton abgeben.)
Die Idee mit dem Rewatch ist echt gut, jedoch scheint es nun an dem Tag wirklich ein Ersatzprogramm zum ESC zu geben. Gerne, aber vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt?
Bleibt ihr auch gesund. Mein Alltag hat sich zwar fast gar nicht verändert, da Semesterferien, aber man tut, was man kann. Oder besser: Man tut nicht, was man kann.
Und damit bis zum nächsten Mal.