Israel glänzt eigentlich mit Beiträgen für den Eurovision Song Contest. Nicht immer passt die spätere Platzierung, aber über die Qualität konnte man sich nicht beschweren. Dieses Jahr ist es etwas anders.
Hovi macht schon seit seiner Schulzeit Musik. Im Militärdienst konnte er dann mit der Band HFC durchstarten. Danach nahm er an verschiedenen Talentshows teil, von der er die israelische Variante von “Rising Star” gewinnen konnte. Anscheinend ist das gleichzeitig der israelische Vorentscheid, und so tritt er mit dem Gewinnersong “Made Of Stars” an.
Daniela:
Die Stimme klingt so, als würde er ein klein wenig schmollen. Ich dachte erst, das sei nur für den Anfang, bleibt aber so bestehen. Ganz leicht wie bei Udo Lindenberg. Der Song selbst hat eine schöne Klaviermelodie, der Sänger stört nicht weiter. Stark 80er-Jahre-inspiriert, irgendwann steigen ein paar Streicher ein. Bei 2:08 dann endlich ein wenig Schlagzeug-Beat, es peitscht uns ein “we are we are we are we ware made of stars” entgegen, aber für ein richtiges Crescendo ist es zu halbherzig und so klingt der Song langsam aus. Der “Kleine” trägt eine Marc Almond-Gedächtnisfrisur, Augen und Lippen sind ebenso feminin geschminkt und er bleibt ansonsten unauffällig. Auch er war bei einer Castingshow, der israelischen Variante von Rising Star” und was mir ein wenig Respekt abnötigt, ist die Tatsache, dass er mit 14 schon mal versucht hat, mit einer eigenen Platte Fuß zu fassen. Hat damals nicht geklappt, da ist er einfach wieder zurück zur Schule. Aber dieser Song ist gerade zum Ende hin nur noch nervig und meine Finalprognose daher eher 50/50.
Auch hier eine kleine Anekdote: Rising Star hat so gute Quoten, dass klar war, dass der Sieger zum ESC fährt. Da man für zwei der Kandidaten den selben Song ausgesucht hatte, und genau die beiden dann im Finale standen, konnten sich die Zuschauer quasi nur noch unter “Made of Stars” und “Made of stars” entscheiden.
Vielleicht
Christoph:
Als ich diese Ballade das erste Mal gehört habe, kam mir sofort der Gedanke, dass ich dieses Lied, zumindest die Melodie, schon mal gehört habe. Es klingt verdammt nach dem serbischen Gewinnersong von 2007 “Molitva”. Er ist verdammt nah dran. Viel Pathos, nur ein Klavier zu Beginn, zum Finale hin der Rest vom Orchester und dazu eine leidende Stimme.
Geht es nur mir so, aber seit es Castingshows gibt, gibt es viele Möchtegern “Hammerstimmen”. Während Marija Serifovic die Leidenschaft des Texts auch in ihrer Stimme über jede Note transportieren konnte, bleibt bei Hovi Star nicht viel nach außer, dass er leidet, obwohl es gar nicht darum geht.
Vielleicht
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