In ganz Europa, oder „Eurovisionland“ wie es die ESC-Schnacker nennen, steppt der Bär. In Norwegen, Schweden, Dänemark, Litauen, Australien, Malta, Slowenien, Israel, Estland, Island, Polen, Lettland, Finnland, Armenien und viele Länder mehr sind Vorentscheide angekündigt, oder laufen bereits auf vollen Touren. Viele Länder haben sogar schon Ihren Teilnehmenden für den ESC 2020 vorgestellt und ein paar Songs kennen wir auch schon.
Nur aus Deutschland haben wir seit Oktober nichts mehr gehört.
Transparenz? Das ist vorbei
Das wenige was wir wissen, kurz und kompakt:
- „Unser Lied für Rotterdam“ am 27. Februar 2020 um 21:30 Uhr auf ONE (ARD Digitalsender)
- Details zur Sendung kommen am 10 Februar 2020
- Barbara Schöneberger wird moderieren
Das letzte Mal, dass wir was von der ARD oder dem NDR zum Thema Eurovision 2020 gehört haben, war im Oktober, als die Sendetermine für den Songcheck verkündet wurden. Das war dann alle, bis auf eine wage Ankündigung, dass bis Ende Januar 2020 Details zum deutschen Beitrag zum ESC 2020 in Rotterdam verkündet werden.
Der 31. Januar kam.
Der 31 Januar ging.
Der NDR (oder die ARD) schwieg.
Am 1. Februar kam dann dieser Tweet:
https://twitter.com/eurovisionde/status/1223639746259439620
Diese Mauer des Schweigens zeigt uns, dass den Verantwortlichen bei ARD und NDR nicht einen Fetzen an Interesse an den Fans und dem ESC mehr haben.
Denn niemand wäre böse gewesen, wenn man im Winter, also November, Dezember oder sogar im Januar, gesagt hätte, dass man dieses Jahr auf einen Vorentscheid verzichtet und nach einer internen Lösung sucht. Der Satz „Wir bereiten etwas richtig Geiles vor“ hätte vielleicht sogar schon gereicht. Selbst eine Begründung für die Entscheidung für eine interne Auswahl wäre überhaupt nicht nötig gewesen.
Schweigen jedoch ist keine Lösung
Wenn man aber gar nichts sagt und versucht mit „launigen“ Tweets sich halbherzig versucht zu entschuldigen, dann ist es kein Wunder wenn der Unmut über dieses Verhalten steigt, die Spekulationen in den Himmel schießen und die Lust auf und die positive Begleitung des deutschen Beitrags gegen Null geht.
In der Zwischenzeit bauen andere Länder auf viele Shows, präsentieren Ihre Künstlerinnen, die für ihr Land nach Rotterdam wollen. Hier können wir Sympathien aufbauen und mit den Kandidatinnen mitfiebern. Die Vorfreude auf den ESC steigt.
Wir, die dieses Event berichtend begleiten haben sicherlich nicht die Aufgabe die Presseabteilungen mit einer Flut an Mails zu nerven, um endlich Details zu erfahren. Wir würden wahnsinnig gerne positiv für den deutschen Beitrag berichten, aber wenn man gar nichts sagt, fällt auch uns das zunehmend schwer. Denn wir wollen uns nicht an Spekulationen beteiligen. Diese führen nur zu übertriebenen Erwartungen, die in keiner Weise erfüllt werden können.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass dieses Verhalten der deutschen Verantwortlichen für den ESC respektlos ist. Wenn man betrachtet, dass die Ausstrahlung des ESC zu den erfolgreichsten Sendungen der ARD gehört, dann zeigt dieses Verhalten sogar die Relevanz des Eurovision Song Contest in Deutschland komplett unterschätzt. Wenn ca 7,5 Mio Zuschauer sich das Finale ansehen, dass ist eigentlich dem blindsten Programmplaner klar, dass da was zu holen ist.
https://www.dwdl.de/nachrichten/75889/kein_vorentscheid_im_ersten_one_macht_escshow/
https://www.presseportal.de/pm/6694/4480219
Kommentar zu „Unser Lied für Rotterdam“: Ein gut gemeintes Missverständnis?
https://www.daserste.de/specials/ueber-uns/ueber-uns-koordinatoren100.html
Neuer Chef
Jon Ola wird nach dem Finale in Rotterdam nicht mehr als Executive Supervisor der EBU für den ESC tätig sein. Das wissen wir ja schon eine Weile. Bereits im April, also in der heißen Phase des ESC wird sein Nachfolger, der Schwede Martin Österdahl, zur EBU stoßen und sich einarbeiten, bevor er dann offiziell zum Chef für den ESC wird.
Martin, der noch für SVT tätig ist, hat schon viel Erfahrung mit dem ESC machen können. In den letzten beiden schwedischen ESC, 2013 und 2016, war er Produzent. Das gleiche hat er auch beim Melfest 2007 und 2008 gemacht.
Wir wünschen Martin alles Gute und viel Spaß!
https://www.eurovision.de/Neuer-ESC-Chef-Martin-Oesterdahl-loest-Jon-Ola-Sand-ab,oesterdahl100.html
https://www.escdaily.com/martin-osterdahl-announced-as-new-executive-supervisor/
Halbfinale ausgelost
Die Planung für den ESC 2020 schreitet unaufhaltsam voran. Am Dienstag übergab der stellvertretende Bürgermeister Tel Avivs die Insignien des ESC an die Stadt Rotterdam. Ahmed Aboutaleb, Bürgermeister der Stadt Rotterdam nahm sie entgegen und damit ist seine Stadt jetzt offiziell Austragungsort und Gastgeber für den ESC 2020.
Außerdem wurde jetzt festgelegt, wer in welchem Halbfinale antreten wird. Wie immer wird nicht die endgültige Reihenfolge der Auftritte gelost, sondern es wird die Hälfte des jeweiligen Halbfinales durch das Los zugeteilt.
Für die Auslosung wurden die 35 gemeldeten und nicht gesetzten Teilnehmer in fünf Töpfe aufgeteilt. 35 fragst Du, es sind aber 36 Teilnehmer, die ins Halbfinale müssen! Das stimmt, aber die Schweiz hatte angefragt, ob sie ins zweite Halbfinale darf, da am Tag des ersten Halbfinales die Schweizer Eishockey Mannschaft spielt. Die EBU hat dem zugestimmt. Die Töpfe werden aus verschiedenen Faktoren, aber hauptsächlich durch das vergangene Abstimmungsverhalten der jeweiligen Teilnehmer bestimmt. So soll versucht werden, Nachbarschaftsstimmen zu verhindern.
Kleiner Einschub: Ja, es macht ein Halbfinale ziemlich spannend, wenn z.B. alle Skandinavier darin vertreten sind. Allerdings zeigen die Zahlen, dass das sogenannte Nachbarschaftsvoting auf den Gesamtsieg in der Regel wenig Einfluss hat. Wenn man den ESC gewinnen will, braucht man aus allen Ländern Punkte.
Die Big 5 und die Niederlande sind gesetzt, dürfen aber jeweils in einem Halbfinale mit abstimmen. Deutschland, die Niederlande und Italien stimmen im ersten, Frankreich, Großbritannien und Spanien im zweiten Halbfinale ab.
1. Halbfinale 12. Mai 2020
Erste Hälfte:
- Australien
- Irland
- Litauen
- Nordmazedonien
- Russland
- Schweden
- Slowenien
- Weißrussland
Zweite Hälfte:
- Aserbaidschan
- Belgien
- Israel
- Kroatien
- Malta
- Norwegen
- Rumänien
- Ukraine
- Zypern
2. Halbfinale 14. Mai 2020
Erste Hälfte:
- Estland
- Griechenland
- Island
- Moldau
- Österreich
- Polen
- San Marino
- Serbien
- Tschechische Republik
Zweite Hälfte:
- Albanien
- Armenien
- Bulgarien
- Dänemark
- Finnland
- Georgien
- Lettland
- Portugal
- Schweiz
Da wir kaum wissen, wie die Songs der jeweiligen Teilnehmer sind, macht es für mich wenig Sinn über die Qualität der jeweiligen Halbfinale zu spekulieren. Ich denke, wenn es zu den Songchecks kommt, werden wir jede Menge Möglichkeiten haben, uns darüber zu unterhalten.
https://www.eurovision.de/news/ESC-2020-Halbfinale-sind-ausgelost,uebergabe116.html
https://eurovision.tv/story/host-city-insignia-exchange-semi-final-allocation-draw-2020
Zweite Welle Ticketverkauf ist ausverkauft
Wir hätten euch gern rechtzeitig darauf hingewiesen, aber nun. Am Donnerstag, dem 30. Januar um 12:00 Uhr CET ging die zweite Ticketverkaufswelle los, und bereits vor 13:30 Uhr war dann schon wieder alles vorbei. Die dritte Verkaufswelle wird irgendwann Ende März stattfinden, das Datum wird später veröffentlicht.
Bitte nutzt ausschließlich das offizielle Ticketportal. Karten, die auf anderem Wege gekauft wurden, könnten nicht gültig sein oder wegen eines Weiterverkaufs ungültig werden, da alle Tickets personalisiert sind: tickets.songfestival.nl
Die wichtigsten Fragen zu Preisen etc. werden auf https://eurovision.tv/tickets beantwortet.
Die Niederlande laden alle ihre Teilnehmer:innen ins Finale ein
Mal ganz ehrlich: Wie niedlich ist das denn? Die Niederlande haben alle ihre noch lebenden Teilnehmer:innen dazu eingeladen, beim Finale im Publikum dabei zu sein. Dazu gibt es ein Zitat von NPO board chairman Shula Rijxman:
“The 65th Eurovision Song Contest in Rotterdam this year is an absolute highlight for public broadcaster. For this special edition, we invite all Dutch former participants who are still among us to be there: from Lenny Kuhr to the Toppers. And from Anouk to Teach-In. Our national music history under one roof at the grand final of “our” Eurovision.“
Die Niederlande waren ja schon im ersten Jahr 1956 dabei, haben insgesamt 4x ausgesetzt und kommen so auf nicht weniger als 60 Teilnehmer.
Dazu gibt es übrigens auf dem Eurovision-YouTube-Kanal ein Video mit allen niederländischen Beiträgen und wir waren verblüfft, wie viele wir davon tatsächlich kennen.
https://youtu.be/9P4sCId2OD0
https://escxtra.com/2020/02/02/all-dutch-eurovision-participants-invited-to-grand-final-esc-2020/
https://escxtra.com/2020/02/02/all-dutch-eurovision-participants-invited-to-grand-final-esc-2020/
Eurovision in Concert – Jetzt dabei sein
Im Kalender eines ESC Fans sollte diese Show immer fest gebucht sein! Eurovision in Concert ist quasi der ESC vorm ESC. Fast alle Teilnehmenden und einige Gaststars mit ESC Meriten treten bei dieser Party auf. Dieses Jahr findet sie am 4. April, wieder in Amsterdam im AFAS statt. Und es gibt jetzt Karten. Für um und bei 50 bis 60 Euro seid ihr dabei!
Bereits von den ESC Teilnehmenden haben Arilena Ara, die für Albanien antritt, Victoria, die für Bulgarien antritt, Hooverphonic aus Belgien und Blas Canto für Spanien zugesagt.
https://www.ticketmaster.nl/event/247657?brand=nl_eurovision&language=en-us
https://eurovisioninconcert.nl/nl/home/news/
Niederlande – Mit Modern Soul in den Titelverteidigung
Im Gegensatz zu uns wissen die Niederländer jetzt, wer für sie den Titel verteidigen soll. Jeangu Macrooy wird diese schwierige Aufgabe angehen. Er wurde durch den niederländischen Musiker Pieter Perquin, besser bekannt als Perquisite, gefördert und er verhalf Jeangu zu seinem ersten Plattenvertrag.
Jeangu ist vielen Niederländern durch seine vielen Auftritte in der TV-Show De Wereld Draait Door bekannt, die zu den populärsten Vorabendshows gehört.
https://en.wikipedia.org/wiki/Jeangu_Macrooy
https://en.wikipedia.org/wiki/Perquisite_(musician)
https://en.wikipedia.org/wiki/De_Wereld_Draait_Door
Zypern
Ein deutscher Teilnehmer steht schon fest. Sandro aus Heinsberg tritt für Zypern an. Mit seinen 23 Jahren hat er schon eine Menge erlebt. So versuchte er sein Glück sowohl bei “Das Supertalent” als auch bei “The Voice of Germany”, schaffte es aber nicht in die Liveshows. Letztes Jahr vertrat er die USA beim New Wave Festival in Russland und konnte dort den sechsten Platz belegen. Er tritt nun in ziemlich große Fußstapfen, denn Zypern war in den letzten Jahren ziemlich erfolgreich.
https://www.eurovision.de/news/ESC-2020-Deutscher-Saenger-Sandro-tritt-fuer-Zypern-an,zypern856.html
Melodifestivalen
Am Samstag ging es endlich wieder los: Melodifestivalen! Wie jedes Jahr ist das ein wenig wie Nikolaus – nicht ganz Weihnachten aber genauso gut. Wir müssen feststellen, die erste Show war grandios. Wenn man ganz ehrlich ist, gab es keinen echten qualitativen Ausfall. In der ersten Show gab es ein Wiedersehen mit Robin Bengtson, der aber für eine kleine Enttäuschung des Abends sorgte. Stimmlich nicht so mega gut und einen Song, der von Sekunde Eins gehetzt wirkte. Sein Song heißt “Take a chance”.
Den Abend eröffneten die Backgroundsängerinnen vom letztjährigen Sieger, The Mamas. Und der Song knüpft bei “Is it too late for love” an denn die Damen präsentieren einen noch viel lebensbejahende Version mit “Move”. So viel Freude und Liebe und Groove und Pep und positive Emotionen gibt es dieser Tage selten auf der Bühne. Absolut zu Recht direkt ins Finale gewählt.
Die zweite Enttäuschung des Abends war das Abschneiden von Felix Sandman, von dem Christoph ausgegangen ist, dass er das auf der linken Pobacke gewinnt, egal mit welchem Song. Und dann überrascht er uns mit “Boys with emotions”, in dem er an die Jungs appelliert, Emotionen zu zu lassen, das ganze “Männer machen sowas nicht” Gehabe über Bord zu werfen – Alleine im Refrain die beiden Zeilen
“When we’re young, they say to keep it all inside, all inside
When the boys are blowing up, we wonder why”
Ganz stark!
Aber er hat es, zusammen mit der zweiten Favoritin von Christoph, Malou Prytz, nur zu Andra Chansen geschafft. Was heißt nur, immer hin!
Aber alle anderen Teilnehmer des Abends waren toll. Hiphop auf Schwedisch von der Gruppe OVÖ, von der wir erst dachten, dass das wieder eine Ulknummer wird, aber sich als ein echt solider Beitrag entpuppte. Dann die Veteranin Sonja Aldén, die schon 2006, 2007 und 2012 beim Melfest mitgemacht hat und wieder eine schöne, vielleicht etwas angestaubte Ballade gesungen hat. Und sogar die 17jährigen Suzi P, die klasse Beatboxen kann, hat für Ihr Alter und Ihre Erfahrung einen guten Auftritt hingelegt, der aber sicherlich ein Weiterkommen nicht verdient hatte. Wir hoffen aber, wir sehen sie in den nächsten Jahren wieder, dann Potential und Energie haben wir genug gesehen.
Das letzte Highlight war der Intervallact dieser Show. Die drei Moderatoren erinnerten sich in kleinen Flashbacks an wichtige Momente in Ihrer Melfest Historie und sangen dann den Song mit den jeweiligen echten Künstlern an. Tolle Szenen, Emotionen pur und es zeigt mir mal wieder, egal wie weit dein liebster Song, dein Favorit für den ESC gekommen ist, er bleibt dein Favorit und niemand wird ihn dir jemals nehmen können. Musik bleibt nämlich für immer!
(Link nur bis September 2020 gültig)
Thorsten Flinck disqualifiziert
In der Zwischenzeit kam die Nachricht, dass Thorsten Flinck disqualifiziert wurde. Anscheinend läuft ein Verfahren gegen ihn, da er sich im Straßenverkehr nicht korrekt verhalten habe und gewalttätig gegen Fahrzeuge und Teilnehmende vorgegangen sei. Da das Verfahren noch läuft und SVT erst jetzt davon Kenntnis bekommen hat, wurde er von der Teilnahme am Samstag in Göteborg ausgeschlossen.
Seit der Aufnahme des Podcasts wurde sogar schon ein Ersatz gefunden. Der Melodifestivalen Veteran Jan Johansen wird den Song „Miraklernas tid“ singen. Wer oben den Link anklickt, wird seine Performance mit der diesjährigen Moderatorin Linnea Henriksson beim Intervallakt vom letzten Samstag sehen.
Jan Johansen ist ein echter Verteran was das Melodifestivalen angeht. 1995, bei seiner ersten Teilnahme konnte er den Wettbewerb gewinnen und für Schweden zum ESC. 2001, 2002 und 2003 nahm er wieder teil. Außerdem schrieb er einen Beitrag für den Norwegischen Vorentscheid 2001.
https://sv.wikipedia.org/wiki/Jan_Johansen
Hall of fame und ein schwedischer Podcast
Außerdem hat man sich entschieden, eine Hall of Fame für das Melfest zu etablieren. In diesem Jahr werden 48 Einträge geschaffen, jedes weitere Jahr werden dann 6 weitere in diese Ruhmeshalle aufgenommen. Natürlich sind unter den ersten Titelträgern Abba vertreten. Aber auch Mans und die Songschreiber für Heros. Das ist eine ziemlich spannende Geschichte aber auch irgendwie überfällig, denn nur Irland ist erfolgreicher beim ESC und Schweden hat mit dem Melfest einen dauerhaften Wettbewerb, der für viele Geschichten sorgte und sorgenn wird.
Wenn Ihr des Schwedischen mächtig seid, möchten wir hier noch auf den schwedischen Melfest und ESC Podcast “Schlagervännerna” hinweisen. Hier bekommt hier viele Infos mit der schwedischen Perspektive.
http://www.schlagervannerna.se/
https://blogg.svt.se/melodifestivalen-expertbloggen/melodifestivalens-hall-of-fame/
https://www.svtplay.se/video/25384871/smyglyssna-pa-bidragen-i-melodifestivalen-2020
NRK MGP
Norwegen ist mitten im Wettbewerb – Ein Halbfinale findet noch statt, bevor dann das große Finale stattfindet. Wer keine Lust aufs Melfest oder andere Vorentscheide hat, die gerade laufen, der sollte auf jeden Fall mal bei den Norwegern reinschauen. Uns wird viel unterschiedliche Musik geboten, tolle Künstlerinnen und eine launige Show, die sich nicht allzu ernst nimmt. Dazu kommt eine echt sehenswerte Bühne, die komplett ins Show-Design aufgeht. Besonders bei den Übergängen von den Vorstellungsvideos zu den Beiträgen spielt sie eine wichtige Rolle um einen nahtlosen Übergang zu schaffen.
Das Finale findet am 15. Februar statt und wir können uns auf jeden Fall auf tolle Beiträge freuen. Zum Beispiel auf Didrik Solli-Tangen, der mit seinem Bruder Emil eine echt tollen Song auf die Bühne bringen und auch Sondrey mit “Take My Time” ist ein schöner Song, der gut abgeht.
Also vielleicht ist das ja für eines Eurer nächsten Wochenenden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Melodi_Grand_Prix_2020
DR MGP
Zum fünfzigsten Mal wird Dänemark einen Melodi Grandprix veranstalten. Am 7. März treten in Kopenhagen 10 Künstlerinnen an um für Dänemark zum ESC zu fahren. Dieses Jahr gab es einen anderen Modus, denn in einem Halbfinale, das sich über drei Regionen Dänemarks erstreckte, wurden bereits 3 Teilnehmer durch das Radio ermittelt. Das ist also irgendwie wie eine Blindaudition, denn Videos oder Auftritte haben wir bis heute nicht zu sehen bekommen.
Kenny Duerlund tritt für Syd (also irgendwie unsere Region), Fyn und Trekanten mit dem Song “Forget It All” an. Für Sjælland, Kopenhagen und Bornholm treten Ben & Tan mit “Yes” und für Nord- und Westjütland Sander Sachez mit “Screens” an.
In der Zwischenzeit wurden am 31. Januar alle weiteren Teilnehmende, also zwei Künstlerinnen aus dem Semifinale mit jeweils einer Wildcard und fünf Künstlerinnen die vom Sender bestimmt wurden.
Alle Songs findet Ihr in einer YouTube Playlist:
https://www.youtube.com/watch?v=H0hD0Bz6YcU&list=PLWBDEqNchKCqaL9QQggpz572YTp_B9CGC
https://de.wikipedia.org/wiki/Dansk_Melodi_Grand_Prix_2020
https://www.dr.dk/event/melodigrandprix
Sanremo
Ich freue mich schon wie Bolle auf Sanremo. Vom 4. bis 8. Februar findet wieder das Sanremo Festival statt. Es fungiert als Vorentscheid für den italienischen Beitrag für den ESC, steht jedoch für sich alleine. Neu in diesem Jahr ist, damit eine Hängepartie nach dem Ergebnis des Festivals vermieden wird, dass sich alle Teilnehmer vorher festlegen müssen, ob sie im Falle eines Siegs zum ESC wollen oder nicht. Sollte dies der Sieger vorher verneint haben, wird die RAI sich dann einen der Künstlerinnen aus der Hauptkategorie selbst aussuchen.
Es gibt zwei Kategorien, Nuove Proposte, in der acht Künstlerinnen zu finden sind, die als Nachwuchs gelten, und Campioni, in der 24 Künstlerinnen zu finden sind.
Bei 24 Teilnehmern plus acht Newcomer, das würde eine ziemlich lange Show werden. Darum treten die Teinehmenden nicht alle an einem Abend auf.
Am Dienstag tritt die erste Hälfte und am Mittwoch die zweite Hälfte auf. Am Ende der zweiten Show wird es ein Gesamtergebnis der 24 Beiträgen geben. Am Donnerstag treten alle 24 Teilnehmende auf und präsentieren Coverversionen von Songs aus der Geschichte des Festivals, oft begleitet durch Star-Gäste. Diese Show-Acts werden vom Orchester bewertet. Auch diese Wertung geht ins Gesamtergebnis ein.
Am Freitag treten die 24 Teilnehmenden auf und werden nun von den anwesenden Pressevertretern bewertet. Erneut wird wieder eine neue Rangliste erstellt.
Das Finale findet dann am Samstag statt. Wieder treten alle Teinehmende auf und werden nun vom Televoting, Jury und Pressevertretern bewertet, zu gleichen Teilen. Auch diese Wertung wird in die gesamte Wertung übernommen. Die Top drei der sich daraus ergebende Rangliste treten dann in einem erneuten Voting, wieder durch Televoting, Presse und Jury zu gleichen Teilen, an. Dieses Mal aber mit gelöschten Punkten. Wer diese Abstimmung gewinnt, gewinnt Sanremo.
Hoffentlich ist das Internet im Hotel gut, damit wir eventuell noch das Finale in Göteborg sehen können, denn wir können sicher sein, dass es sich wieder bis sehr spät in die Nacht hinziehen wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sanremo-Festival_2020
https://sanremofestival.info/de/
http://www.rai.it/programmi/sanremo/
Wie bitte was?
Daniela schrieb folgendes ins Script bezüglich einer Erfahrung, die sie im Sendezentrum auf dem 36C3 machen musste:
Ich war vor einem Monat beim Congress des Chaos-Computer-Clubs. Und da gibt es auch das Sendezentrum. Voll toll da, viel Flausch, ganz viele tolle Leute wieder getroffen, Gesichter zu Podcasts kennengelernt undundund … alles super.
Alles? Leider nicht. Denn ich befand mich plötzlich in einem Gespräch, dessen Thema mich wütend gemacht hat. Und ich ärgere mich immer noch.
Ich stand also im Sendezentrum herum und wurde von zwei Männern, die ich nicht kannte, gefragt, ob ich auch podcasten würde. Ich verneinte, mit Hinweis auf meinen tödlichen Männerschnupfen. Ich war bei Jenny vom Einmischen-Podcast eingeladen und zeigte dort rüber und winkte ihr. Daraufhin sprachen die beiden darüber, dass es ja immer mehr Frauen gäbe, die sich “Podcaster” nennen – worauf ich noch den Scherz “Podcasterinnen” machte.
Und dann wurde es echt schräg, weil die beiden darüber schwadronierten, dass die meisten “Podcasterinnen” (extra deutlich ausgesprochen) doch gar keine Ahnung von der Technik hätten und nicht mal selbst schneiden würden und einfach nur ins Mikro reinquatschen und dann noch ihr Gesicht in die Kamera halten würden, um den Podcast zu bewerben. Ich hab immer noch freundlich gefragt, woher die beiden denn dieses Wissen hätten, und darauf wurde es irgendwie unscharf und man drehte sich von mir weg.
Ich bekam leider einen erneuten Hustenanfall, aber ich möchte quasi “unsere” Plattform dafür nutzen, um mich mal kräftig zu beschweren. ALTER!
Es ist jetzt mal völlig unerheblich, ob ich mich mit Technik auskenne, ob ich schneiden kann, ob ich weiß, wie man Presets benutzt oder wie man das Ding ins Internet bekommt. Wenn ich in ein Mikro hineinspreche und da ein Podcast bei rauskommt, nenne ich mich Podcasterin. Fertig.
Aber gehen wir mal auf den Einwand ein, die “Mädels” würden einfach nur ins Mikro reinsprechen und gut.
Wenn ich so einen ESC-Schnack vorbereite, dann haben Christoph und ich uns im Vorwege einen Aufbau für den Podcast überlegt. Dem folge ich bei meiner Recherche. Ich habe einen Mailaccount, auf dem die Pressemitteilungen der EBU, des NDR und ein paar anderen Sendeanstalten, die in anderen Ländern den ESC betreuen reinkommen. Ich habe einen Google-Alert zum Thema ESC. Ich schaue auf nicht weniger als 15 Websites, die ich mir zum Thema ESC gespeichert habe, deren Themen der letzten Wochen an, ob mich davon etwas interessiert. Allein für die Sichtung des Materials kann man bei so wie aktuell der monatlichen Ausstrahlung mehrere Stunden Zeit rechnen.
Dann muss ich all diese Informationen gewichten, was für uns und unsere Hörer interessant sein könnte. Dann schaue ich mir an, ob diese Informationen überhaupt stimmen, meistens, in dem ich mir noch eine zweite Quelle suche, die nicht einfach nur auf Quelle 1 verweist. Ich fasse zusammen, was ich gelesen habe, gebe meine eigene Meinung dazu hab und achte darauf, dass ich immer die Quelle nenne und verlinke, aus der ich die Info habe. So viel Zeit muss sein.
Das Ganze muss dann in eine Form gegossen werden, die Christoph im Anschluss gut als Shownotes für die Veröffentlichung der Folge benutzen kann.
Auch das kostet seine Zeit.
Und bis hier hin haben wir noch keine Minute Podcast aufgezeichnet.
Christophs Meinung:
Ich kann Danielas Ärger und Wut sehr gut verstehen. Wer uns kennt weiß, dass uns Podcasting und die Podcasterinnen sehr am Herzen liegen. Auf jeder (sic!) Veranstaltung, die wir besuchen, sprechen wir mit vielen Leuten übers Podcasting. Immer wenn sich eine Möglichkeit ergibt, helfen wir Leuten dabei, Podcasterin zu werden. Uns liegt viel an einer bunten, kreativen und positiven Podcastlandschaft.
Umso ärgerlicher ist es, dass es anscheinend Menschen gibt, die andere Podcasterinnen (dieses Mal explizit gemeint) geringer schätzen, nur weil sie sich entweder technische Hilfe oder persönliche Hilfe beim Produzieren ihres Podcasts suchen.
Das!
Geht!
Gar!
Nicht!
Jeder, der sich mit Podcasten beschäftigt, sich an einem Podcast beteiligt oder ihn selber produziert ist eine Podcasterin oder Podcaster. Ob diese Person Audio schneiden, bearbeiten oder mastern kann, ist mir sowas von egal. Ob diese Person in geraden Sätzen ins Mikrofon spricht oder nicht, ob diese Person recherchiert oder Artwork für den Podcaster herstellt, ist doch völlig egal. Am Ende steht ein Produkt an dem die Leute mit Herz und Verstand gearbeitet haben.
Wenn jemand etwas anderes behauptet, hat er keinen Respekt für diese harte Arbeit und kann sich sicher sein, dass ich dieses Verhalten zutiefst missbillige.
Alter, hab ich mich bei Danielas Rant am Ende aufgeregt! Was für merkbefreite Idioten das doch selbst beim Congress gibt, macht mich fertig. Davon ab 110% Zustimmung zu allem was ihr dazu gesagt habt. Der Schnitt ist ein wichtiger Teil bei der Podcastproduktion, aber längst nicht der Entscheidende. Hurensohn, wer was anderes behauptet!
Ein Fehler, den jedes Jahr bestimmt ein Drittel der Teilnehmer machen, ist, zu glauben, der letzte Sieger erlaube eine Aussage über den „Zeitgeist“, und etwas ähnliches an den Start zu schicken. Meist gewinnt dann etwas ganz anderes.
Die „Fachleute“ vom NDR haben jetzt Leute gesucht, die beim letzten ESC das Ergebnis möglichst genau vorausgesagt haben, und behaupten, sie repräsentierten den Geschmack auch der im nächsten Jahr Abstimmenden möglichst genau. Tatsächlich haben sie Leute gefunden, die den im Vorjahr geltenden „Zeitgeist“ repräsentieren, mit dem oben beschriebenen Irrtum als Ergebnis.
Mir gefällt das Lied, aber zu glauben, was im letzten Jahr gut war, müsse es auch dieses Jahr sein, ist leider oft falsch.