Eigentlich sollte dieser Eurovision Song Contest Songcheck auf der re:publica 19 aufgezeichnet werden. Eigentlich …
Diese Folge ist etwas anders. Geplant war eigentlich den letzten Songcheck direkt nach der re:publica 19 zu veröffentlichen. Das hat leider aus technischen Gründen nicht geklappt. So packen wir die 60 und die 61 zusammen. Großes Sorry!
Mit dabei waren Frau Nora von diesen Podcasts:
Und Elle Nerdinger:
Punkte von Babsi
Ja, wer sollte es auch sonst machen, diese Frage wurde zu Recht bei Twitter gestellt. Barbara Schöneberger wird selbstverständlich direkt von der Reeperbahn die deutschen Jurypunkte verlesen. Noch nie hat jemand für Deutschland so oft die Punkte verkündet, denn Barbara macht das jetzt zum fünften Mal.
Laut.de nennt den Jahrgang 2019 einen guten Jahrgang
“Die coolen Beiträge überwiegen die peinlichen”. 2019 überwiegt Englisch. Einige statistische Daten: Der Frauenanteil am Mikrofon ist enorm, mit 18 Beiträgen immerhin bei 44 Prozent (zum Vergleich: Festival-Line Ups in Europa haben im Schnitt zu 14 bis 19 Prozent weibliche Frontleute). Ein einziger Schlager-Beitrag im Sinne eines luftigen, leichten Herz- und Heiterkeit-Titels mischt sich in die Selection, von Leonora aus Dänemark.
Macht im Ganzen Spaß zu lesen, auch wenn ich an einigen Stellen anderer Meinung bin, hat sich hier jemand ausgiebig mit dem Album auseinandergesetzt. Find ich gut.
https://www.laut.de/Various-Artists/Alben/Eurovision-Song-Contest-Tel-Aviv-2019-111758
Madonna? So halb ja
Um es gleich vorweg zu sagen: Die EBU hat den Auftritt immer noch nicht bestätigt und sogar verlauten lassen, dass immer noch keine Verträge unterzeichnet worden seien. Allerdings hat die Plattenfirma Universal, bei der Madonna unter Vertrag ist, bestätigt, dass sie beim ESC auftreten wird.
Aber so lange die EBU nicht sagt, dass Madonna beim ESC auftreten wird, wird es nicht passieren. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es eine “Überraschung” werden soll.
https://www.eurovision.de/news/ESC-2019-Universal-Music-bestaetigt-Madonna-Auftritt,madonna836.html
Schabat-Mahl – Eine Reportage
Letzte Sendung haben wir über die Aktion “Betzavta” in Israel gesprochen, bei der die Gäste des ESC zu einem Schabat-Mahl eingeladen werden konnten. Dr. Irving Wolther hatte darüber berichtet und offensichtlich auch daran teilgenommen, denn jetzt veröffentlichte er auf eurovision.de eine kleine Reportage über den Abend, den er bei einer israelischen Familie verbracht hat.
https://www.eurovision.de/news/Betzavta-Schabbat-Mahl-unter-Freunden,betzavta110.html
Startreihenfolge Big 5
Auch im Finale (wie im Halbfinale) wird die endgültige Reihenfolge durch das Produktionsteam festgelegt. Aber auch das Finale wird in zwei Hälften geteilt und die jeweiligen, qualifizierten Beiträge einer Hälfte zugeordnet. Daher können wir jetzt sagen, dass Israel ja definitiv an Platz 14 gesetzt ist, und alle Big 5 außer Deutschland in der zweiten Hälfte auftreten werden.
Italy, UK, France and Spain all perform in the second half of the Grand Final
Stell Dir vor, es ist ESC und keiner geht hin
Es ist immer wieder ein Thema: Der Ticketverkauf. Da gab es Events, bei denen wir bis kurz vor Schluss nicht wussten, ob es überhaupt stattfindet, oder welche, bei denen nur eine Handvoll Menschen in die Halle durften. In Israel war der große Aufreger vor allem der Preis der Tickets. Verbunden mit der Tatsache, dass Tel Aviv für die meisten europäischen Länder nicht gerade leicht zu erreichen ist und sowieso schon ein teures Urlaubspflaster ist, geschah, was geschehen musste: Der Ticketverkauf ist ein kleines Drama geworden.
Wie ESC kompakt mit Berufung auf wiwbloggs berichtet, wurden die VIP-Tickets für die Halbfinales einfach mal komplett eingestampft. Auch die Tickets für den GreenRoom wurden wieder rausgenommen. Wer eines dieser Ticketgruppen gekauft hat, bekommt das Geld entweder zurück, oder andere Plätze. Außerdem wurde von der Polizei festgelegt, dass die Anzahl der Tickets für den sogenannten “Golden Circle” reduziert werden musste – aus Sicherheitsgründen.
Auch hier wurden Ticketbesitzer teilweise in andere Bereiche verschoben, manche haben jetzt erhebliche Sichtprobleme. Mit Stand vom 09.05. Gibt es tatsächlich für alle Events noch Tickets zu kaufen, sogar fürs Finale. Das hatten wir glaube ich schon lange nicht mehr.
https://esc-kompakt.de/tel-aviver-ticket-trubel-streichungen-aenderungen-preissenkungen/
Brandheiß: Kritik am israelischen Werbeclip
Es ist quasi gerade reingekommen, deshalb wollen wir euch das nicht vorenthalten: Der israelische TV-Sender KAN, der den ESC ausrichtet, hat einen Clip zur Show produziert, der aktuell laut kritisiert wird. Ich zitiere da mal das ZDF:
„Eine arabische Israelin namens Lucy und ein aus Russland eingewanderter Jude namens Elia nehmen die Zuschauer in dem Clip „auf eine musikalische Reise durch die wichtigsten Teile Israels“, wie der für die ESC-Übertragung zuständige Sender Kan bei Twitter mitteilte. Der Sender selbst betonte, bei dem Clip handele es sich um Satire, die sich mit Stereotypen über Juden und Israel befasse. „Wir kennen unsere Schwächen, und wir schämen uns nicht, über sie zu lachen.“
Zitate: „Ich weiß, dass ihr gehört habt, dass es ein Land von Krieg und Besatzung ist.“ In sozialen Medien kritisierten viele das Lied als zu negativ. Eine Stelle wurde sogar als antisemitisch eingestuft: „Die meisten von uns sind Juden, aber nur einige sind habgierig.“
Zahlen, Zahlen, Zahlen
Ein Blick auf die Wettquoten, so dünn das Eis auch sein mag, ist immer interessant. Gerade wenn man bedenkt, wie sicher Russland über Wochen auf Platz eins stand. Heute, am 12. Mai ist es nur noch Platz vier. Vor ihm stehen Duncan Laurence mit Arcade aus den Niederlanden, gefolgt vom Schweden John Lundvik mit Too late for love und Bilal mit Roi aus Frankreich auf der Drei. Die Vier gehört wie gesagt Sergey und der fünfte Platz ist aktuell überraschend Chingiz mit Truth aus Aserbaidschan. Aber: Quoten sind Quoten und am Ende entscheidet die Performance, die Jury, die Zuschauer.
https://eurovisionworld.com/odds/eurovision
Bleibt fair
Auch wenn das ja eigentlich zum vernünftigen Zusammenleben eine Selbstverständlichkeit ist, kann man ruhig mal sagen, dass “Fair bleiben” gerade zum ESC ein guter Hinweis ist. Den haben wir vom Twitteraccount “@dudepoints” in einem Thread bekommen:
Hello everyone! The most memeriffic time of year – EUROVISION – is about to start. But before that time, we should probably cover the ground rules of good engagement!
— dudepoints (@dudepoints) May 12, 2019
Kurz zusammengefasst:
Natürlich ist die physische Erscheinung eines Teilnehmenden zu kritisieren ein NoGo.
Fashion Entscheidungen zu kritisieren sind selbstverständlich total okay, ich meine ja nur “Trickkleid” – aber auch hier ist halt jeder Geschmack anders.
Ja, viele Teilnehmende können kaum Englisch, was aber doch etwas den Charme des ESC ausmacht.
Außerdem sind einige Künstlerinnen sehr jung, also so jung, dass sie oft noch nicht aus der Schule raus sind.
Bitte, bitte fragt nicht mehr warum Australien und Israel beim ESC sind. Wirklich nicht – aus Gründen!
Natürlich solltest Du Leute, die einen Song mögen, deswegen nicht dissen. Das macht keinen Spaß und umgekehrt, füttere auch nicht die Trolle, einfach Stummschalten oder Blockieren, Job done.
Punktekarte fürs Halbfinale 1
Es ist schon eine liebe Tradition: Eurovision.de stellt uns ausdruckbare Punktekarten für die Sendungen zur Verfügung, und die fürs erste Halbfinale ist auch schon da:
https://www.eurovision.de/punktekarte198.pdf
Viel Spaß damit!
Aufruf zum Boykott des ESC-Boykotts
Wir haben hier ja bereits das eine oder andere Mal über die merkwürdigen Boykott-Aufrufe zum ESC in Israel gesprochen, der bekannteste kommt von Roger Waters und Co. aus GB. Um der Chronistenpflicht genüge zu tun, möchte ich also auch darüber berichten, dass a) sich kein Sender dazu bemüßigt fühlt, diesem merkwürdig einseitigen Aufruf Folge zu leisten. Und b) dass sich inzwischen ebenfalls in Großbritannien eine neue Gruppe gebildet hat, die quasi zum Boykott des Boykotts aufruft, und zwar die Initiative „Creative Community For Peace“ Der Link führt auf die Seite mit Statement und Namen.
Wörtlich heißt es in dem Aufruf, das habe ich mal als Übersetzung von Eurovision.de genommen: „Wir, die Unterzeichnenden, glauben, dass Musik unsere gemeinsame Sprache ist, eine, die Grenzen überwindet und Menschen mit einem gemeinsamen Band vereint. (…) Der jährliche Eurovision Song Contest verbindet diese Kraft. (…) Wir glauben, dass ein kultureller Boykott ein Affront ist sowohl gegen Palästinenser wie auch Israelis, die für den Frieden zusammenarbeiten – durch Kompromisse, Austausch und gegenseitige Anerkennung.“
Unter anderem haben diesen Aufruf Menschen unterschrieben wie Schauspieler und Autor Stephen Fry, Gene Simmons von der Band KISS, Sharon Osborne, und ESC-Teilnehmerinnen aus Spanien wie Baccara, Betty Missiego und Soraya.
Songcheck
Kroatien
Roko – The Dream
M: Jacques Houdek; T: Jacques Houdek, Charlie Mason, Andrea Čubrić
https://www.youtube.com/watch?v=-mYYWSEAa9s
Malta
Michela – Chameleon
M/T: Joachim Perrson, Paula Winger, Borislav Milanov, Johan Alkanas
https://www.youtube.com/watch?v=tdyQ-ebzFgk
Litauen
Jurij Veklenko – Run with the Lions
M/T: Ashley Hicklin, Eric Lumiere, Pele Loriano
https://www.youtube.com/watch?v=ut-0TaybLRE
Russland
Sergei Lasarew – Scream
M: Filipp Kirkorow, Dimitris Kontopoulos; T: Sharon Vaughn, Dimitris Kontopoulos
Albanien
Jonida Maliqi – Ktheju Tokës
M/T: Eriona Rushiti
https://www.youtube.com/watch?v=eo4aFzAkQkA
Norwegen
KEiiNO – Spirit in the Sky
M/T: Tom Hugo Hermansen, Fred Buljo, Alexandra Rotan, Henrik Tala, Alex Olsson, Rüdiger Schramm
https://www.youtube.com/watch?v=50WutSRykdE
Niederlande
Duncan Laurence – Arcade
M/T: Duncan Laurence, Joel Sjöö, Wouter Hardy
https://www.youtube.com/watch?v=Eztx7Wr8PtE
Nordmazedonien
Tamara Todevska – Proud
M: Robert Bilbilov, Lazar Cvetkoski, Darko Dimitrov; T: Kosta Petrov, Sanja Popovska
https://www.youtube.com/watch?v=Sw-NQ1a1zZ0
Aserbaidschan
Chingiz – Truth
M: Borislav Milanov, Trey Campbell, Bo J, Pablo Dinero, Hostess, Çingiz Mustafayev; T: Borislav Milanov, Trey Campbell, Bo J, Hostess
Italien
Mahmood – Soldi
M: Mahmood, Charlie Charles, Dardust; T: Mahmood, Dardust
https://www.youtube.com/watch?v=4zOltSI7mWA
Deutschland
S!sters – Sister
M/T: Laurell Barker, Tom Oehler, Marine Kaltenbacher, Thomas Stengaard
https://www.youtube.com/watch?v=RuqS6-KJFgA
Danke für die wieder interessante Folge mit den vielen spannenden Links.
Und ich bin froh nicht mehr alleine zu sein mit meiner Meinung zu den Niederlanden:
Mich berührt das Lied leider auch gar nicht, mir will es gefallen aber es passiert nichts wenn ich es höre.
Ich bin echt gespannt wie es dieses Jahr ausgeht und ich freue mich nach den ersten Proben jetzt noch mehr auf die Show von Australien.