ESC Schnack – 031

Der Eurovision Song Contest 2017 ist Geschichte. Daniela und Christoph lassen das Finale noch mal Revue passieren und regen sich sehr doll auf. Es geht um den deutschen Beitrag, den Sieger Beitrag aus Portugal und um einen kleinen Ausblick auf 2018. Keine Sorge, die Sommerpause wird nicht so lang.

Erfolgreicher Eurovision Song Contest Abend für die ARD

Erstmal die gute Seite: Zu Spitzenzeiten haben 9,3 Millionen Menschen beim ESC vorbeigeschaut. Der Mittelwert liegt bei circa 7 Millionen Zuschauern. Etwas schwächer, aber nicht wirklich viel schwächer.

Weiter wie immer?

Nun wir sind Vorletzter geworden. Immerhin. Die Leistung von Levina war sicherlich nicht das Problem, denn sowohl von den Jurys als auch von den Zuschauern haben wir nur wenige Punkte erhalten. Vielen Dank an dieser Stelle nach Irland.

An dieser Stelle könnten wir auch noch mal unsere Idee, wie der Eurovision Song Contest in Deutschland wieder populär werden könnte, verbreiten, tun wir auch im Podcast, aber wir können es leider nicht ändern.

Zum Thema, dass man das schlechte Abschneiden des deutschen Beitrags beim Eurovision Song Contest hätte nicht vorhersehen können, rufen wir die Folge 28 in Erinnerung. Dort haben wir es getan.

Bilanz von Eurovision.de

Auch die Verantwortlichen und offiziellen Begleiter der deutschen Delegation für den Eurovision Song Contest haben Bilanz gezogen. Eurovision.de hat mit der zauberhaften Alina Stiegler eine kleine Talkrunde zwischen Peter Urban, Thomas Mohr, Irving Wolther, Lars Dietrich und dem Reporter Stefan Spiegel geleitet.

Dazu gab es kleine Einspieler aus der Zeit während der Saison und ein paar kleine Statements von Thomas Schreiber und Levina nach dem Finale in Kiew.

ESC Update

Nein, dass ist keine Rubrik bei uns, sondern die neue Sendung von Thomas Mohr. Er startet seine monatliche Sendung am Samstag den 20. Mai um 19:05 Uhr auf NDRblue. In der ersten Sendung wird er natürlich das Ergebnis des letzten ESC ausführlich besprechen.
http://www.eurovision.de/news/Premiere-fuer-Radiosendung-ESC-Update,radiosendung100.html

Die Show und das Ergebnis

Im Podcast besprechen wir die Show und alles was zu ihr gehörte. So richtig konnten wir uns nicht begeistern. Dann kommentieren wir die Punktevergabe und die Verteilung der Punkte zwischen Jury und Televoting.

Wollen wir über den Flitzer sprechen?
Er ist ein ukrainischer “Journalist”, so gibt er sich zumindest selbst dafür aus. Er hat vor einiger Zeit für Medien von “Roten Teppichen” berichtet und ist schon diverse Mal unangenehm aufgefallen. Meistens belästigt er Stars auf sexueller Weise. Bisher ist er damit durchgekommen, jetzt sitzt er in Kiew im Knast.

Stage Invader Being Held By Police Following Incident in Grand Final

Dem Arsch von Kiew droht der Knast

Ist Schweden etwa beleidigt?

Vorweg Salvador Sobrals Zitat im Wortlaut:

We live in a world of disposable music; fast food music without any content. I think this could be a victory for music with people who make music that actually means something.

Wir machen es kurz. Christoph meint, dass die Reaktionen aus den anderen Teilnehmern, besonders von Robin Bengtsson und von Alex Florea, übertrieben und unangebracht sind. Besonders von Alex Florea sind die Kommentare bezüglich einer gespielten oder gezielt ausgespielten Krankheit für bessere PR und einem daraus resultierenden Sieg unangebracht.

Daniela ist anderer Meinung. Seine Aussage ist so wage, dass jeder in sie hineininterpretieren kann, was ihm passt. Die in den Raum geworfene Aussage könnte ein kalkulierter Angriff auf den Mainstream gewesen sein und war unangebracht. Durch die offene Aussage hat er einen Rundumschlag getätigt und so das Bemühen aller Teilnehmer ihr Bestes zu geben diskreditiert und so bei Ihr Sympathien gekostet.

http://www.aufrechtgehn.de/2017/05/robin-bengtsson-getroffene-elche-bloeken/
https://wiwibloggs.com/2017/05/18/romania-alex-florea-salvador-sobral-cheap-theatrics/189955/

Der Junior Eurovision Song Contest 2017

Kaum ist das Ende des ESC ein paar Tage alt, schon wirft der JESC seine kleinen Schatten voraus. Das Motto wird dieses Jahr “Shine Bright” sein und das Logo gefällt mir sehr gut. Wir sehen ganz viele unterschiedlich breiten und farbigen Rauten, die konzentrisch angeordnet sind, so dass sowas wie eine Sonne entsteht. Eine Regenbogen Sonne. Er findet am Sonntag den 26. November in Tivlis statt.
https://eurovisionireland.net/2017/05/12/jesc-shine-bright-in-2017/

Marcel Bezençon Awards

Beste Komposition ging an Luisa Sobral, die den portugiesischen Beitrag geschrieben hat. Als bester Künstler gewann ihr Bruder Salvador. Der Preis der Presse ging nach Italien an Francesco Gabbani.

Es wird Lissabon

Der Austragende Sender hat bereits angekündigt, dass er sehr wahrscheinlich den ESC 2018 in Lissabon stattfinden lassen möchte. Eine der dafür passenden Hallen wäre die MEO Arena direkt am Wasser. Sie fasst circa 20.000 Zuschauer und sieht ein wenig wie ein Star Wars Schiff aus.

Auch das Datum kann man schon etwas eingrenzen, denn der ESC will garantiert nicht gegen das DFB Pokal und das Champions League Finale konkurrieren. Sehr wahrscheinlich sind daher der 8. Bis 12. Mai. Das bedeutet, dass wir wieder so früh dran sind, wie dieses Jahr.

http://www.rtp.pt/noticias/cultura/rtp-vai-organizar-o-proximo-festival-da-eurovisao_v1001780
http://esctoday.com/148278/eurovision-2018-lisbon-confirmed-host-city-rtp/
https://de.wikipedia.org/wiki/MEO_Arena
http://www.escdaily.com/eurovision-2018-already-know-next-edition-lisbon/

Sommerpause

Wir hätten noch so viele Themen, die wir besprechen könnten, aber wir haben ja jetzt den ganzen Sommerzeit uns auf Portugal 2018 vorzubereiten und ein paar Themen, wie die Teilnahme Israels, die Punktevergabe, die Jurys und so weiter zu besprechen. Das heißt, sobald es wieder kühler wird und wir nicht ständig am Strand rumlungern und grillen, schwingen wir uns wieder hier hinter/vor die Mikrofone und schnacken dann wieder über den ESC.

Vielen Dank dafür, dass Ihr uns Eure Zeit schenkt und uns zuhört. Wir haben uns über Eure Kommentare und Tweets sehr gefreut. Auf die nächste Saison zum Eurovision Song Contest 2018 sind wir schon ganz heiß und freuen uns auf die nächste Folge irgendwann im Spätsommer.

Musik

Show Me The Way (Instrumental) (2016)
The.madpix.project
Produced by the.madpix.project
Lizenz: CC BY – https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
https://www.jamendo.com/track/1328507/show-me-the-way-instrumental

4 Kommentare

  1. Hallo ihr beiden,
    vielen Dank für diese Ausgabe: da war ja mächtig was los

    Obwohl ich zu vielem etwas schreiben könnte, möchte ich mich kurz halten:
    Daniela möchte beim Vorentscheid die deutschen Zuschauer weiter entscheiden lassen. Grundsätzlich ist eure Idee gut, aber bei der Entscheidung sollte man bedenken, dass die deutschen Zuschauer wieder mal ein Lied/Künstler wählen würden, das ihnen gefällt. Beim ESC bekommen wir aber die Punkte vom Ausland. Man sollte also auf jeden Fall, wie beim Melodifestivalen, auch die Meinung einer ausländischen Jury einfließen lassen. Und nein, dieses komische Barometer im Vorentscheid 2017 ist damit nicht gemeint 😉

    Zu Salvador Sobral:
    Ich stimme der Sichtweise von Daniela zu. Das Statement von Salvador nach dem Sieg kann leider jeder für sich interpretieren. Und wenn man es als Angriff wertet, passt es rückwirkend leider auch ins Bild.
    Salvador war nicht bei den Proben; während der Punktevergabe schneidet er Grimassen (weil er angeblich die Punktevergabe nicht versteht!! ?); am roten Teppich hat er an zwei Stellen eine Antwort verweigert („Sorry, i don’t speak English!“, war im Livestream zu sehen); er agierte in Kiew die ganze Zeit, als gehöre er dort nicht hin.
    Ich möchte auf keinen Fall die Aussage von Alex Florea unterstützen, die ich auch für unangebracht halte.
    Wenn ich aber mal nüchtern die Fakten sortiere, verstehe ich, wieso er zu seiner Aussage kommt.

    Christoph hat zu Salvadors Verteidigung vorgebracht, dass die Proben ja nur technischer Natur seien und seine Anwesenheit nicht nötig sei. Damit meinst du die Stand-In-Proben, die vor den „14 Tagen ESC“ in der Halle stattfinden.
    Bei den Proben in der Woche vor den Semis müssen die Künstler anwesend sein (daher wurde ja wohl auch die Schwester geschickt). Diese Proben werden von den Delegationen ja dazu genutzt, den Auftritt endgültig festzulegen und an ihrem Konzept zu feilen. Hier wird im „Viewing-Room“ noch einmal jede Kameraeinstellung etc. abgenommen.
    In diesem Jahr hat Christer Björkmann in einem Interview mit Wiwibloggs erklärt, dass er als Show-Producer erst zufrieden sei, wenn die Delegationen nach der letzten Probe mit dem Ergebnis auch zufrieden sind. D.h. der Auftritt/Kameraeinstellungen/Backdrop/Licht etc. sind dann verbindlich festgelegt.

    Daher ist es auch quatsch, wenn Daniela in eurer der Sendung nach dem zweiten Semi sagt (ich hoffe, ich erinnere mich richtig), dass Imri aus Israel sie im Finale mit ein bischen Strandfeeling aus dem Video überraschen soll. …won’t happen
    Wir sehen im Finale die gleichen Auftritt wie in den Semis.

    So, jetzt dürft ihr über meinen Kommentar herfallen
    Ich freue mich auf die neue Saison mit eurem meinungsstarken Podcast; vielen Dank für diese Saison.

    Viele Grüße
    Markus

  2. Da gings ja in der letzten Folge noch mal zwischen Daniela und Christoph hoch her.

    Bei Eurem „Streit“ bin ich eher auf Danielas Seite. Einerseits freut man sich, dass Salvador gewonnen hat, aber andererseits finde ich mit Abstand betrachtet die Aussage, es habe sich beim ESC 2017 um „Fast Food Musik“ gehandelt (ja, hat er so nicht gesagt), für einen Sieger etwas deplatziert. Denn ich teile die Meinung von Jan Feddersen auf eurovision.de, dass auch der Auftritt von Salvador letztlich inszeniert war. Auch die portugiesische Delegation hat sich entschieden, dass er auf der kleinen Bühne vor einem Mikrofonständer steht und wann und wo, welche Kameraeinstellung erfolgen soll. Das war ebenso eine Inszenierung wie zB der Auftritt von Robin Bengtsson. Ebenso die Art wie er gekleidet war, wurde in irgendeiner Weise entschieden.

    Ebenso sind die Musikgeschmäcker verschieden, da sollte sich nicht ein einzelner über andere erheben. Und wie ich die Kollegen von eurovision.de verstanden habe, hielten sich seine Interviews in Grenzen. Er hat sich sehr rar gemacht. Und dass man nicht in der ersten Probenwoche anwesend sein muss, halte ich für ein Gerücht. Die sogenannten technischen Proben finden vor den beiden Probenwochen statt. Da stellen sich dann Statisten auf die Bühne. Aber zu den Einzelproben in der ersten und den Gesamtproben in der zweiten Woche müssen alle Künstler da sein. Bei Salvador hat man wegen seiner (was auch immer) Krankheit eine Ausnahme gemacht. Okay, kann man machen, aber dann sollte man auch den Ball ganz flach halten.

    Natürlich hätte ich mir als Robin Bengtsson oder Alex Florea nicht den Schuh angezogen, darauf öffentlich einzugehen, war dann sicher nicht geschickt von den beiden, aber vielleicht haben sich beide einfach nur unfair behandelt gefühlt.

    Letztlich ist es okay, dass Portugal gewonnen hat, aber durch diese zugegeben interpretierbare Aussage von Salvador, hat das Ganze einen pelzigen Nachgeschmack.

    Auf nach Portugal! 😉

  3. Was ich nicht verstanden habe: Einerseits sagt Ihr, dass Künstler und Song über eine längere Zeit ausgewählt werden sollen, um sie in die Medien zu bringen und Rückhalt in der Bevölkerung zu schaffen. Andererseits sagt Ihr, dass es niemanden interessiert, wie bekannt oder unbekannt jemand ist. Und das eigene Land darf ja ohnehin nicht abstimmen. Wieso sind dann Medienpräsenz und Airplay so wichtig?

  4. Zu der Sache mit der Jury: Gerade auf Youtube gibt es die allgemeine Ansicht, dass die Jury unnötig ist und alles blöd macht und am besten Abgeschafft werden sollte. Ich sehe das so, dass es Stellen gibt, bei denen ich eher mit den Zuschauern mitgehe aber auch Stellen, wo ich glücklich bin, dass es die Jury gibt. Zum Beispiel sind laut Jury dieses Jahr Tschechien, Malta und Georgien im Finale gewesen, was meine unter anderem meine Favoriten waren, und hat nebenbei Dänemark und Polen im Halbfinale auf den 10. Platz bzw. 9. Platz geschoben. Andererseits wäre nach den Zuschauern die Schweiz und Finnland im Finale und Australien draußen, was ich wiederrum sehr begrüßt hätte. Das ist ausgeglichen und deswegen ist es gut, dass es 50/50 ist.

    Auch und ja, bei unserem Vorentscheid muss einiges geändert werden. Dieses Jahr war im Rückblick eine lahme Veranstaltung. Lahme, teilweise talentfreie Kandidaten, von denen auch nur Levina für mich als Vertreterin beim ESC infrage kam, lahme Songs, die das „Wir wollen nicht auffallen, sonst redet man ja über uns und wir machen ja keine große Show, weil wir ja alle so ehrlich sind, nicht wie die ganzen anderen bösen Länder, denn Lena hat ja auch funktioniert und machen einfach immer wieder dasselbe, wir schon klappen“-Motto perfekt widerspiegeln, langweile Kommentatoren alias Jury, die alles in den Himmel lobt. Als der Einblick kam, wo die anderen Songs, die zu dem Zeitpunkt schon bekannt waren, habe ich mich gefragt, ob die Zuschauer wirklich denken, dass die Gewinnerkombination den Sieg bringt (ich habe die Stelle nachgeschaut, weil ich in dem Moment den Ton ausgemacht habe, ich mich bis zum ESC nicht spoilern lassen wollte, außer Schweden und Deutschland (und Russland)).
    Von dem Aufbau des Vorentscheides fand ich das von letztem Jahr ganz gut, nur dass ein Großteil der Lieder grütze waren, aber mit den richtigen Liedern hätte das wirklich gut werden können.
    Denn 2015 war es so, dass man Lieder rausgevotet hat, die man noch nicht einmal gehört hat und 2017 war eine Katastrophe.
    Auch diese „Levina war super“, „Deutschland hat mit 69% für das Lied gestimmt“, „Wir werden das Ergebnis analysieren“, „Das Lied war super“ Floskeln hängen mir langsam zu den Ohren raus.
    Ich habe die Hoffnung, dass Deutschland nächstes Jahr so überrascht wie Portugal dieses Jahr. Die waren bisher auch nie wirklich erfolgreich beim ESC und haben es auf einmal gewonnen.
    Aber irgendwie glaube ich, dass es nächstes Jahr genauso wird und dann wird wieder gefordert, dass Deutschland austreten soll. Immerhin da bin ich den Leuten beim NDR so dankbar.

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